Eine Reise ins gelobte Land. In Flip-Flops quer durch Israel. Hört sich lustig an, war aber so. Ich habe mein Leben lang davon geträumt, nach Israel zu reisen und vor allem auch, die Felsenstadt Petra in Jordanien zu besuchen. Endlich habe ich es mal geschafft und werde es sicher eines Tages wieder tun. Jerusalem ist meine neue Lieblingsstadt geworden, denn sie vereint so viele Gegensätze, die mich faszinieren.
Tel Aviv die weiße Stadt
Der Anflug auf Tel Aviv ist schon ein Erlebnis, die Stadt wird zu Recht als weiße Stadt bezeichnet, die Häuser sind in der Vielzahl weiß und im Bauhaus-Stil. Ein schöner Kontrast zum blauen Meer. Der Ben Gurion Fluhafen ist ca. 20 KM von Tel Aviv entfernt. Die Einreise war unkompliziert und verlief reibungslos. Es gibt normalerweise die Möglichkeit mit Bus oder Zug nach Tel Aviv zu fahren, aber nicht, wenn man am Samstag (Sabbat) anrkommt.
Am Schabbat in Israel anzureisen ist eher doof, denn an dem Tag ist Ruhetag, ähnlich wie bei uns der Sonntag. Der öffentliche Nahverkehr ruht und es gibt nur die Möglichkeit mit einem Taxi ins Hotel zu fahren. Wir sind am Sabbat in Tel Aviv gelandet und mussten die Option (mit Sabbatzuschlag) nutzen. Kostet 160 Schekel, das sind ca. 37 Euro. Ganz schön teuer, wir hatten keine andere Chance.
Also sind wir in das Taxi am Flughafen gestiegen und zu unserem Hotel, dem Center Chic Atlas Hotel, gefahren. Das Hotel liegt direkt an der Dizengoff Strasse, also mitten im Leben. Es ist im Bauhaus-Stil und hat uns wirklich gut gefallen. Die Zimmer sind toll eingerichtet und vor allem gibt es eine Dachterrasse, die nicht nur einen schönen Blick über die Stadt liefert, sondern man auch prima relaxen kann. Guter Einstieg. Es ist sehr heiß und wir beschliessen mal die Stadt und vor allem den Strand ein wenig zu erkunden.
Beachboys und Instagram-Models
Strandleben mitten in der Stadt. In Tel Aviv ist das möglich. Und es ist noch ordentlich was los. Viele Hipster, Kinder und vor allem Frauen, die sich vor der untergehenden Sonne und der Stadtkulisse vom Instagram Husband oder wem auch immer ablichten lassen. #tlv. Lustig ist das für uns zu sehen. Ein Fischer holt sein Netz ein, dass er zuvor geworfen hat. Es ist eine schöne Abendstimmung, ein grandioser Sonnenuntergang. Nicht schlecht für den ersten Abend in Israel.
Der nächste Tag ist sehr heiß. Seit 30 Jahren war es nicht mehr so heiß, erzählt uns ein einheimischer Mann aus Tel Aviv. Wir reden von Temperaturen um die 40 Grad. Zum Glück ist der Klimawandel eine impertinente Verschwörungstheorie von Hirngespinstlern aus Europa (#ironieoff).
Nach der ersten Nacht im Center-Chic gehen wir auf die Straße und bekommen die volle Breitseite der Hitze mit. Wir schleichen am Strand entlang unserem Ziel, der Altstadt von Jaffa entgegen. Die Füße im Wasser sind nur eine kleine Abkühlung. Am Strand rasten wir für eine Weile und essen Humus und Brot, dazu einen eiskalten Eiskaffee. Zwischendurch sitzen wir immer wieder mal für einen Moment im Schatten. Die Strecke scheint endlos zu sein. Dann gehts hoch in Altstadt. Heiß, heißer am heißesten. Ich kühle meine Füße im Brunnen vor der Sankt Petrus Kirche, die scheinbar ein Anziehungspunkt für Pilger ist.
Die Hitze lähmt. Wir haben uns vorgenommen, noch zum Flohmarkt (Flea Market) zu gehen und uns dort umzuschauen, von dort aus, vielleicht dann doch mit dem Taxi zum Hotel. Der Flohmarkt ist nah, es gibt alles mögliche zu entdecken. Restaurants, Cafes, Kitsch und Trödel,, Home-Accesoires und Boutique Bekleidung.
Es lässt die Hitze ein wenig vergessen und wir entscheiden uns noch ein wenig in Richtung Hotel zu laufen. Als wir am Carmel Market ankommen, lenkt das ein wenig ab, es ist überdacht und schattig und das nimmt den Leidensdruck. Obst, Gemüse, Fisch, Nüsse, schlechte Klamotten und allerlei Touri-Kitsch findet man hier. Alles was man nicht braucht, trotzdem mal schön, sich von der Hitze ablenken zu lassen. Wir nähern uns dem Hotel. Und halten tapfer durch. Trotz der Affenhitze haben wir es geschafft und sind zurück gelaufen. Jetzt erst mal relaxen und dann entscheiden, wo wir essen gehen.
Das Hotel verleiht auch Fahrräder. Nach ein wenig Erholung haben wir uns mit de Fiets auf den Weg zum Strand gemacht und den Sonnenuntergang bewundert und sind mehr auf dem Rückweg teilweise gefahren, teilweise haben wir geschoben. Es gab nämlich keine Beleuchtung. Das Oliv Korner an der Bograshov Street sieht etwas unscheinbar aus, keine chice Lounge, ausgefallenes Ambiente gibt es auch nicht. Dafür einen interessanten Platz an der Straße und eine solide Menükarte. Ich hatte einen Salat mit Linsen und Quinoa, vorher haben wir noch Humus mit Brot gegessen. Die Portion war mehr als reichlich. Der Wein gut und die Preise ok. Ein anstrengender aber schöner Tag in Tel Aviv.
Dizengoff und Rothschild-Boulevard
Am nächsten Tag haben wir uns das Rothschild Boulevard vorgenommen. Es war wieder einmal sehr heiß und wir haben uns im Schatten herumgedrückt, so gut das ging. Prachtvolle Bauten und viel Bauhaus kennzeichnen diese lange Straße. Im Dizengoff Center war es kühl und angenehm. Das ist eine Shopping.Mall, die alles bietet.
Besonders am Freitag nachmittag ist hier die Hölle los. Die Menschen kaufen für den Sabbath ein, gehen hier essen und bringen die Hunde mit. In diesem weitläufigen Shopping Tempel ist das möglich. Essensangebote ohne Ende, das kann man sich an einem normalen Tag gar nicht vorstellen.
Auf der weitläufigen Dizgenoffstraße zu schlendern ist ein schönes Gefühö. Lehizdangef heißt es auf hebräisch. Wir haben das natürlich auch gemacht. Hier findest Du alles, was das Herz begehrt und jede Menge Möglichkeiten, etwas zu essen zu bekommen.