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Mystisches Myanmar (Dezember 2014)

Mingalabar! So rufen die Burmesen und winken uns stets lachend zu. Angekommen in Yangon, der Hauptstadt von Myanmar erwartet uns eine Menge Trubel und eine Kakophonie, wie es nur in Asien möglich ist. Erschlagen vom langen Flug und orientierungslos folgen wir dem Rat von Stefan Loose und begeben uns zum Taxistand außerhalb des Gebäudes. Für 10 USD sollte man in die Stadt und somit zum Hotel kommen. Das hat auch reibungslos geklappt.

Yangon laut und bunt

Das Agga Youth Hotel ist ein kleines einfaches Backpacker Hostel, das sehr zentral gelegen ist. Die Zimmer sind klein und nicht besonders komfortabel, teilweise ohne Fenster. Dafür ist die Aussicht von der Frühstücksterrasse grandios. Die Shwedagon Pagode leuchtet golden über die Stadt. Wir sind vom ersten Moment an gefangen von dieser Stadt, laufen an den Fluß und beobachten das Treiben. Schiffe die anlegen und ablegen, be- und Entladen werden, ein unglaubliches Gewusel, wie in einem Ameisenhaufen. Dazu knattern kleine Boote, die die Menschen hin- und her fahren. In all diesem Gewühl geht die Sonne so intensiv unter, dass wir überhaupt nicht mehr aufhören können zu fotografieren. Erschöpft schlafen wir ein um am nächsten Tag das wirklich liebevolle Frühstück auf der Terrasse zu genießen. So gestärkt erkunden wie die Stadt. Unser erstes Ziel ist die Shwedagon Pagode, die zum greifen nah erscheint. Der Weg ist lang und heiß, wir halten tapfer durch und werden von einer heiteren Stimmung erfasst,die innerhalb der Pagode herrscht. Der krasse Gegensatz zu der Stadt "da draußen", die laut hektisch und schmutzig ist.

Wie lassen uns treiben, lauschen dem leisen Klingeln der Glöckchen, atmen den Duft der Räucherstäbchen ein und freuen uns mit all den anderen Besuchern und Gläubigen an dem Anblick und der Atmosphäre. Es gibt so viel zu entdecken, dass wir auch hier wieder nicht satt alles zu fotografieren und am liebsten jedes Detail erfassen würden.

Wieder draußen fühlen wir uns in einer anderen Welt und machen uns auf den Weg um noch Fotos vom Sonnenuntergang zu machen. Es gibt viel zu entdecken in Yangon. Am besten kann man die Stadt zu Fuß erkunden. Die Sule Pagode ist ein weiteres Highlight, aber auch viele andere Dinge. Der Nachtmarkt zum Beispiel, der im Osten des Zentrums am Fluß liegt. Ein Stück dahinter befindet sich ein Hotelschiff, die Vintage Luxury Yacht. Dort haben wir am Ende der Reise gegessen. Sehr vornehm aber auch wirklich klasse,vor allem mit Blick auf das nächtliche Yangon und den Fluß.

Von Yangon nach Mandalay

Mit dem Flugzeug reisen wir weiter.Aufgrund der knappen Zeit, die wir zur Verfügung hatten, erschien uns das am einfachsten. Eine Nacht wollten wir in Mandaly verbringen und unser Ziel hier war die U-Bein Bridge. Wir wollten diese sensationellen Fotos, die wir bereits i.m Internet gesehen haben ebenfalls machen. Wir hatten Glück. Die Sonne ging grandios unter. Ein Boot brachte uns in die richtige Position und wir fotografierten, was das Zeug hielt. Man kann sich an der Brücke ein Boot mieten und so die besten Fotos machen. Über die Brücke sind wir leider nicht gegangen.

Von Mandalay nach Bagan

Unsere Absicht war es, am nächsten Tag über den Irawadi-Fluss nach Bagan zu reisen. Das machen die meisten Touristen. Diese Route wird auch "Straße nach Mandalay" genannt, nur das wir in umgekehrte Richtung fahren. Morgens früh ist es noch frisch und auf dem Fluß liegt Nebel. Es herrscht eine Stille, die dem ganzen einen mystischen Touch gibt. Wir haben Glück, das Boot ist nicht überfüllt, es legt am Gawwein-Jetty. Es gibt heißen Tee, Frühstück und mittags etwas zu essen. Wir reisen vorbei an Klöstern und Pagoden, fahren durch zwei Brücken und verbringen die Zeit teils draußen, teils im inneren des Bootes. Allmählich klart es auf. Die Landschaft verändert sich nicht sehr, viele Sandbänke, wenig zu sehen. Bis Bagan sind es ca. 200 KM, die Fahrt dauert 8 Stunden. Wir dösen, lesen, fotografieren, schauen, wie die Menschen am Fluß arbeiten, sich waschen und uns zuwinken. In Bagan gekommen, warten bereits Pferdekutschen auf die Touristen. Wir fahren mit "Momo" nach Nyaung-U , wo sich unser Hotel befindet, das Zfreeti. Für uns eine echte Luxusherberge, mit Pool, Aircondition, einem ATM und einer richtig schönen Dachterrasse, auf der wir gefrühstückt haben.

Unser Ziel: Die Pagoden bei Sonnenauf- und Untergang. Das was eben alle Touristen sehen möchten. Der kleine Ort Nyaung-U ist auf Touristen abonniert. Es gibt nette Cafés, Restaurants und Geschäfte. Wir hatten die Auswahl, es war alles fußläufig zu erreichen.

Pagoden im Sonnenaufgang

Dann frühmorgens an den Pagoden. Selbstverständlich waren wir nicht die einzigen, Die Touristen drängten bereits mit Kameras und Stativen bewaffnet dicht an dicht. Wir haben noch einen Platz bekommen, aber es war schon ziemlich bevölkert. Dann geht die Sonne auf und Dir fällt immer nur das Gleiche ein: Magisch, mystisch, unwirklich. Das Licht wechselt von gelb, nach grün ins lila. Die

Landschaft wirkt wie aus einem Fantasy-Film und nur das Klicken der Kameras unterbricht die Stille. Wenn überhaupt gesprochen wird, dann nur ganz leise. Ehrfürchtig wird dieses Naturschauspiel betrachtet und fotografiert. Wenn dann die Ballons noch aufsteigen, hält man den Atem an. Es ist unbeschreiblich. Inzwischen ist es verboten, auf die Pagoden zu klettern, das habe ich mir damals schon gedacht.

Wir haben uns dann noch Räder gemietet, sind durch Bagan gefahren, haben Alt- und Neu-Baran erradelt, den Golf-Platz angeschaut und eine Menge toller Fotos gemacht.

Einen Tag lang haben wir uns eine Pferdekutsche "Momo" gemietet. Er ist mit uns zu den Pagoden gefahren, hat uns Tempel gezeigt und am Abend haben wir noch eine Bootsfahrt auf dem Irawadi gemacht. Unser Kutschmann hat geduldig gewartet und sich bemüht englisch mit uns zu sprechen. Wir hatten einen tollen Tag.

Von Bagan nach Heho (Inle Lake)

Leider hieß es Abschied nehmen, unser nächstes Ziel hieß Inle-Lake, der Flughafen heißt Heho (lets go). Der freundliche Mann mit den Bethel Zähnen hat uns einen Flug gebucht, der nur ca. 50 USD gekostet hat. Der Flug dauert nicht lange, ca. 40 Minuten. Aus den Reiseführern wussten wir, dass der Inle--Lake noch recht weit ist, ca. 1 Stunde, und das Taxi nicht so ganz billig. Also haben wir Ausschau gehalten und einen Typen als Deutschen identifiziert. Bingo. Er hatte den gleichen Weg und so konnten wir uns das Taxi teilen. Mirko aus Heppenheim ist jedes Jahr für einige Wochen in Asien unterwegs. Kurzfristig hat er sich entschlossen das gleiche Hotel zu nehmen, das wir bereits gebucht haben, Inle-Lotus Hotel in Nyaung Shue. Hier war es bereits deutlich kühler und die Bettdecken entsprechend warm. Nette Bungalows und ein superfreundliches Personal. .Wir haben uns sehr wohl gefühlt Es gab sogar einen Shuttle Service ins Dorf, denn das war schon ein Stück weit weg. In der Nähe gibt es ein Weingut. Wir sind zusammen mit Mirko dort hin gefahren und haben echt leckeren Wein getrunken und noch eine Flasche mitgenommen. Von da oben hatten wir auch einen tollen Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag haben wir die obligatorische Inle-Lake Tour unternommen. Wir sitzen auf Stühlen und Kissen in dem Boot und knattern über den See. Wir haben die Stelzendörfer besucht, den Markt, die schwimmenden Gärten gesehen und natürlich die EInbein-Ruderer, die jeder fotografiert, der dort war. Es herrscht reger Verkehr auf dem See. Alle Sehenswürdigkeiten werden angesteuert, auch das Jumping Cat Kloster, in dem unzählige Katzen leben und Phaung-Daw-U-Kloster in Ywama , den alten Pagodenwald in Indein und die Seidenweber.

Die Häuser stehen auf Pfählen im Wasser und zum Aussteigen gibt es Anlegestellen. Ein Besuch bei den Langhals-Frauen war insbesondere für Mirko ein Erlebnis.

Wieder zurück in Nyaung Shue haben wir im Golden Kite Restaurant gegessen. Köstliche selbstgemachte Pasta, Pizza und Pesto. Herrlich. Für einheimische Verhältnisse kamen wir dann auch erst spät ins Hotel zurück. Der Angestellte schlief auf einer Liege hinter der Rezeption und hat uns im Flauschi-Anzug unsere Schlüssel überreicht.

Die Einbeinruderer

Wer je vom Inle-Lake gehört hat, denkt zuerst an die Einbein-Ruderer. Uns war klar, dass die Männer, die bei Sonnenaufgang auf ihren Booten hocken, ihre Künste fürs Foto vorführen. Natürlich gegen cash. Wir haben uns trotzdem in aller Herrgottsfrühe ein Longboat gemietet und uns auf den See fahren lassen. Es war verdammt kalt, sehr nebelig und fast unheimlich. Die Bäume, die den Kanal säumen sehen aus wie schwarze, riesige Zeigefinger, der See ist völlig ruhig, man hört keine Tiere, nur das tuckern unseres Bootes. Wir haben alles am Leib was wir dabei haben, dazu eine obligatorische Flauschidecke, die nach Diesel stinkt. Egal. Wir kauern auf unseren Stühlen und frieren. Trotzdem ist das ein einmaliges Erlebnis. Endlich geht die Sonne auf, leider nicht so spektakulär, wie wir es gewohnt sind. Die Fotos werden gemacht, die Männer bekommen ihren Lohn und wir sehen, wie das Leben erwacht. Touristen werden hin- und hergefahren und machen die Inle-Lake-Tour. Wir sehen auch "echte" Fischer, die mit einem Bein rudern und Fische fangen. Es ist ein reges Treiben, dass den stillen See in eine schwimmende Stadt verwandelt.

Nachmittag und wir dann noch mit dem Rad gefahren, die Räder ließen sich am Hotel ausleihen. Wir haben das berühmte Inle Princess Hotel besucht und dort eines der wunderbaren Avocado Lassis getrunken. 10 mal so teuer wie in den Restaurants des Ortes. Die Aussicht (und die Toiletten) sind jedoch eine Entschädigung dafür.

Wir haben ganz oft den Salat Myanmar Style gegessen. Das ist ein Salat aus Süßkartoffeln, Avocado und Tomaten, mit Zitronensaft ganz fein geriebene Erdnüsse. Immer ein bisschen anders, aber der am Inle Lake hat mir am besten geschmeckt. Alles geht einmal zu Ende, auch die Zeit am Inle-Lake. wir verabschieden uns von Mirko und fliegen weiter nach Thandwe. Unser Ziel ist der Ngapali Beach.

Thandwe und der Ngapali Beach

Der Flughafen von Thandwe ist nur einen Katzenwurf von unserem Hotel entfernt. Wir werden bereits vom Personal erwartet. Was uns ebenfalls erwartet, ist der Temperaturunterschied zu Heho. Hier ist es sehr heiß kurz vor Weihnachten 2014. Das Merciel Ressort ist wieder einmal der pure Luxus für uns. Allerdings war das Hotel auch das Teuerste während der gesamten Reise. Wir hatten uns vorgenommen, endlich mal ein bisschen Strandfeeling zu genießen. Da wir den direkt am Hotel hatten, sind wir erst einmal abgetaucht in den Golf von Bengalen. Herrlich nach den doch kühlen Nächten am Inle-Lake

Die Gegend am Ngapali Beach konnten wir prima mit den am Hotel verfügbaren Rädern erkunden. Es gibt kleine Restaurants in der Nähe, in denen wir immer abends Essen konnten. Auch an Weihnachten, was ja gerade war.

Schnorcheln ist Pflicht am Ngapali Beach. Also haben wir uns ein Longboat gemeint und sind mit GoPro bewaffnet abgetaucht. Leider war das Wasser trüb und wenig zu sehen. Trotzdem war es natürlich ein schönes Erlebnis.

An einem Tag haben wir uns einen Fahrer gemietet und uns in die Dörfer fahren lassen, die sich etwas abseits des Strandes befinden. Aber zuerst geht es zum goldenen Buddha, den wir bereits vom Meer aus gesehen haben. Er befindet sich direkt an der Küste auf einem Berg. Nur ein sehr steiler Weg am Ende des Dorfes führt zu der rund 14 Meter hohen Statue hinauf, den wir aber mit dem Taxi zurück legen. Sehr abenteuerlich übrigens.

In den Dörfern ist das Leben noch sehr ursprünglich. Die Menschen leben mit ihren Haustieren zusammen, die Fischer holen die Netze ein, die Frauen breiten den Fisch zum Trocknen aus. Jeder arbeitet hier scheinbar auch sehr hart.

Dabei winken und lachen die Menschen immer mit einem freundlichen "Mingalabar. "

Etwas schwierig war es beim Bezahlen des Hotels, dass nur Bargeld angenommen hat. Am Ngapali Beach selbst gab es keinen ATM und wir mussten die etwa 10 KM nach Thandwee fahren. Dazu haben wir das Rad benutzt, war ganz schön anstrengend bei der Hitze und dem doch nicht geringem Verkehr. Die Geldentnahme verlief problemlos, wir haben uns dann noch auf dem Markt umgeschaut, um dann wieder mit dem Rad ins Hotel zu fahren.

Die letzten Tage haben wir einfach nur relaxt, auch mal am Pool gelegen und immer und immer wieder diese unvergesslichen Sonnenuntergänge fotografiert.

Von Thandwe aus ging es dann wieder zurück nach Yangon, wo wir noch zwei letzte Nächte verbachten , auf dem Hotelschiff essen waren, die Stadt noch einmal intensiv aufgenommen haben um dann leider Abschied zu nehmen, vom wunderbar mystischen, magischen Myanmar.

 

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